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tote Grasfrösche © U. Manzke

Tote Frösche im Gartenteich

Von Uwe Manzke

Nach strengen Wintern oft zu beobachten: Gruppen toter Grasfrösche in Gräben, Gartenteichen und anderen Gewässern © Uwe Manzke

Nach strengen Wintern oft zu beobachten: Gruppen toter Grasfrösche in Gräben, Gartenteichen und anderen Gewässern

Nach strengen Wintern können in vielen Gewässern tote Grasfrösche und zum Teil auch der Wasserfroschhybrid, der Teichfrosch Pelophylax (Rana) kl. esculentus, aufgefunden werden. Die Ursache ist sehr wahrscheinlich Sauerstoffmangel durch hohe Faulschlamm- und Falllaubablagerungen mit einhergehender, langanhaltender Vereisung der Gewässer. Insbesondere nach langhanhaltenden Frostperioden können in vielen Gewässern daher tote Grasfrösche gefunden werden, häufig in Gartenteichen.

Die Mehrzahl der subadulten und ausgewachsenen Grasfrösche überwintert im Wasser. Die meisten anderen Froschlurche überwintern an Land, aber auch Teich- und Seefrösche können in Gewässern überwintern. Da die Amphibien neben der Lungenatmung auch Mundhöhlen- und Hautatmung betreiben, können sie unter Wasser - bei ohnehin verminderter Aktivität - ausreichend Sauerstoff aufnehmen. Typisch für im Wasser überwinternde Grasfrösche ist, dass sie sich in Gruppen zusammenfinden. Beispielsweise überwintern Grasfrösche oft gemeinsam in Wurzelhöhlungen entlang der Ufer von langsam fließenden Bächen und Gräben, weshalb häufig ganze Gruppen toter Grasfrösche bemerkt werden.

Laichendes Grasfroschpaar © U. Manzke

Laichendes Grasfroschpaar

Der Grasfrosch gehört, trotz der massiven Bestandsrückgänge, immer noch zu den häufigeren Amphibienarten mit einem relativ weiten Lebensraumspektrum. Daher ist der Grasfrosch, neben Molchen, häufig in und an Gartenteichen anzutreffen und überwintert hier auch. Gerade Gartenteiche - vor allem Folienteiche und gemauerte Bassins - sind meistens als naturfern zu bezeichnen. Hier stimmen die "Naturkreisläufe" oft nicht und/oder sind gestört, beispielsweise durch starke Falllaubeinträge, fehlende Stoffausträge und einhergehende Faulschlammbildung. Abgestorbene Wasser- und Sumpfpflanzenreste ergänzen dieses "Substrat". Hinweise für eine starke Eutrophierung der Gewässer sind dichte Algenwatten sowie geschlossene Wasserlinsendecken (Lemna minor), früher häufig an überdüngten (hypertrophen) Viehtränken zu sehen.

Diese im Laufe der Jahre oft mächtig werdende Saprobelschicht führt zu einer Eutrophierung bis hin zu einer Hypertrophierung der betroffenen Gewässer. In der Folge "kippen die Gewässer um", meistens in sehr heißen Sommern. Aber auch nach besonders strengen und langanhaltenden Wintern mit Dauerfrost ist die Sauerstoffzehrung in den Gewässern sehr hoch, so dass viele im Wasser überwinternde Organismen, wie zum Beispiel der Grasfrosch, ersticken.

Hier hilft es auch nicht, tiefere Gewässer anzulegen. Im Gegenteil, ich empfehle die Anlage von flacheren Gewässern, hier sind die Stoffkreisläufe eher zu handhaben und übermäßige Faulschlammbildung wird früher bemerkt, auch ist die notwendige Pflege einfacher.

Neben der Beobachtung toter Grasfrösche in den Gewässern werden gerade im Frühjahr noch andere tote Amphibien vor allem die Erdkröte in und an Gewässern gefunden. Oft handelt es sich dabei um Tiere, die im Zusammenhang der Querung von Straßen tödlich verletzt wurden oder um Tiere, die von Beutegreifern, etwa Kleinsäugern und Vögeln an- beziehungsweise aufgefressen wurden (s. Vandalismus oder Beutegreifer).

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Empfehlenswert ist das "Merkblatt" der schweizer KARCH, welches als PDF abrufbar ist: Froschsterben im Gartenweiher.

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